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Abriss Glockenturm

Abriss verschiebt sich auf Februar

Der Glockenturm der evangelischen Wichernkirche wird in diesem Jahr doch nicht mehr abgetragen. Über den neuesten Stand zum Projekt an der Lincolnstraße informierte Brita Ratzel vom Vorstand der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Gießen Ost.

Laut Ratzel war die Gemeinde von der bauausführenden Firma Depant informiert worden. Demnach wird aus dem händischen Abtragen des Glockenturms, der dafür extra eingerüstet wurde, nichts. Grund: Die Betonplatte, die das Dach bildet, sei zu schwer, wie sich bei einem Ortstermin zu Wochenbeginn herausgestellt habe. »Die Sicherheit der Bauarbeiter kann nicht gewährleistet werden, wenn der Turm von oben abgebrochen wird«, erläutert Ratzel. Diese Entscheidung sei mit dem Arbeitsschutz des Regierungspräsidiums abgestimmt worden.

Aus diesem Grund werde es jetzt doch zu einem Abriss kommen, für den Depant einen Spezialbagger brauche, der extra gebucht werden müsse und für dessen Transport es einer Sondergenehmigung bedürfe. Nach Einschätzung von Depant werde es wohl Februar werden, bis der Glockenturm abgerissen wird. Ein erster Anlauf, den Turm von einem großen Spezialbagger abreißen zu lassen, sei daran gescheitert, dass für einen Streckenabschnitt auf dem Weg von Hamburg nach Gießen eine Transportgenehmigung gefehlt habe.

Die eigens für die Abbrucharbeiten bereits vor Wochen eingerichteten Straßensperrungen mit der Einrichtung von drei provisorischen Fußgänger-Ampeln in der Lincolnstraße, am Trieb und in der Fröbelstraße waren am Dienstag aufgehoben worden. Auch diese Sperrungen muss Depant bei der Stadt neu beantragen. Ob bei einem normalen Abriss eine halbseitige Sperrung der Lincolnstraße ausreicht, bleibt abzuwarten.

Auf dem 2300 Quadratmeter großen früheren Kirchengrundstück am Westrand des Wohngebiets Philosophenhöhe will Depant drei Gebäude mit bis zu sechseinhalb Geschossen errichten, hinzu kommt ein weiteres, dreieinhalb Geschosse hohes Haus, das auf dem Grundstück, das sich östlich anschließt, gebaut werden soll. Neben Wohnungen sind eine Gastronomie und ein Gemeinschaftsraum geplant, den die Gesamtkirchengemeinde, zu der neben der Wichern- auch die Andreas- und Luthergemeinde gehören, nutzen kann. Die gut 60 Jahre alte Kirche war sanierungsbedürftig und deswegen gesperrt.

Gießener Allgemeine (mö)


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