Friedensandacht am 25. Februar 2022
Liebe Gemeinde,
ich bin sprachlos…und ich habe Angst…und ich bin wütend…und ohnmächtig.
Und ich lebe in einem sicheren Land und sehe von der Ferne zu. Wie groß muss die Angst vor Ort sein? Wie beklemmend das Gefühl der Ohnmacht?
Unruhige Zeiten erleben wir schon lange, jetzt hat ein neuer Krieg begonnen und wir sind ohnmächtig. Unser Einfluss ist gering. Was könnten wir tun, das helfen oder etwas bewegen würde? Und so sitze ich nur da. Stumm. Bete und gehe in den Dialog mit Gott:
Gott, ich habe Angst vor dem, was gerade passiert. Große Angst. Und es zerfetzt mir das Herz, wenn ich an die Menschen in der Ukraine denke. Wie muss es gehen? Gott, erbarme dich!
Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. (Jeremia 29, 11)
Aber dein Friede ist so weit weg, Gott. Nicht ich brauche ihn, nicht mein Land. Aber du weißt doch, wer ihn braucht. Du siehst uns doch, oder?
Es wird ein Ende haben mit den Tyrannen und mit den Spöttern aus sein, und es werden vertilgt werden alle, die darauf aus sind, Unheil anzurichten. (Jesaja 29, 20)
Zuversicht könnten wir brauchen, Gott. Und Stärke. Wir schauen nach Russland und zur Ukraine. Und das Herz wird schwer. Wie kann es sein, dass Bosheit siegt und Unvernunft? Sturheit und Machtgier setzen sich durch?
Und wo bist du? Ach, Gott, wie sehr wir uns das wünschen: Dass du etwas tust.
Damit Friede sich ausbreitet.
Und Menschen leben können.
Unbeschwert und voller Freude.
Ohne Angst vor Bomben und Granaten.
Vor Diktatoren und Unterdrückern.
Drum bitten wir dich:
Gib Einsicht und Vernunft. Gib Weisheit denen, die um Frieden verhandeln.
Bewahre die Menschen in der Ukraine vor Krieg. Bewahre die Soldaten davor, töten zu müssen. Und bewahre uns davor, die Hoffnung zu verlieren.
In der Stille legen wir dir ans Herz, was uns auch noch bewegt.
…
Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. (Johannes 16, 33)
Amen.
So Gott, behüte uns vor allem Übel. Gott, behüte unsere Seele. Gott, behüte unseren Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit. Amen.
Ihre Pfarrerin
Sonja Löytynoja
P.S.: Möchten Sie unsere Andachten lieber per Mail bekommen. Schreiben Sie uns gerne an: sonja.loeytynoja@ekhn.de