"Auf Wiedersehen"
Abschied von Pfarrerin Wiebke Eßbach
Vor fünf Jahren kam ich in die Andreasgemeinde im Kooperationsraum Evangelisch in Gießen Ost – mitten in Corona-Zeiten. Gottesdienste fanden im Freien statt, und gemeinsam suchten wir kreative Wege und neue Formen. Nach kurzer Zeit war ich nochmal in Mutterschutz und Elternzeit, als unser zweites Kind geboren wurde.
Als ich Anfang 2022 in den Dienst zurückkehrte, waren die drei Gemeinden noch enger zusammengewachsen und arbeiteten in immer mehr Bereichen miteinander. Inmitten der Herausforderungen, die die Pandemie mit sich brachte, haben wir neue Formen des Gemeindelebens gefunden. Lockdowns und Abstandsregelungen setzten kreative Kräfte frei, und so entstanden z. B. das große gemeinsame Krippenspiel auf dem Alten Friedhof und der Osterweg. Wir sind als Gemeinschaft gewachsen – und sind mittlerweile seit fast zwei Jahren eine Gesamtkirchengemeinde.
Es war mir eine Freude, fünf Jahre lang den Weg gemeinsam mit Ihnen, den Menschen in Gießen Ost, zu gehen. Wir haben viel Freude geteilt, auch manches Leid, Abschiede von geliebten Menschen, und vertrauten Gebäuden. Drei Gemeinden haben sich gegenseitig den Rücken gestärkt, gemeinsam geträumt, diskutiert und angepackt. Nun verabschieden wir zwar ein zweites Gebäude, aber die Neubaupläne stehen schon.
Es war meine erste Pfarrstelle, und in dieser Zeit habe ich unglaublich viel gelernt – nicht zuletzt durch die enge Zusammenarbeit mit meinen Kolleg:innen im Pfarramt, in der Gemeindepädagogik, im Büro und im Ehrenamt. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie der AWO, unseren Kindergärten, der Korczak-Schule und in der Ökumene, war für mich eine wertvolle Bereicherung. An dieser Stelle deshalb ein großes: Danke!
Im Rahmen des ekhn2030-Prozesses wurde meine Stelle auf 2027 befristet. Als sich nun eine neue Gelegenheit ergab, habe ich mich entschlossen, zum Oktober in die Gemeinde Marburg-Cappel zu wechseln – dorthin, wo meine Familie und ich leben. Es fällt mir schwer zu gehen – ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freue ich mich, bald näher an meinem Wohnort arbeiten zu können, andererseits habe ich mich hier in der Andreasgemeinde und Gießen Ost sehr wohl gefühlt.
Gießen Ost ist eine lebendige Gemeinde, voller Farben und Möglichkeiten – weit mehr als nur das Orange, Grün und Blau unseres Logos! Ich bin gespannt, welche neuen Wege Sie in Zukunft gemeinsam beschreiten werden.
Ich wünsche Ihnen und Euch allen viel Freude, Kraft, Kreativität und Gottes Segen auf Ihrem weiteren Weg!
In Verbundenheit
Ihre Pfarrerin Wiebke Eßbach